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Kurzzeitkonten, die in den Bereich der Arbeits(zeit)konten gehören, dienen der flexiblen Gestaltung täglicher bzw. wöchentlicher Arbeitszeit oder dem Ausgleich betrieblicher Produktions- und Arbeitszeitzyklen. Es sind reine Zeitkonten: Auf ihrer Basis werden in einem kurzfristigen Rahmen vor allem Überstunden abgebaut oder Minusstunden ausgeglichen (Gleitzeitkonten).
Das angesparte Guthaben, meist "in Zeit" geführt, ermöglicht Anpassungen an kurz- und mittelfristige Schwankungen der Arbeitsauslastung. In Zeiten guter Auftragslage oder bei zeitengen Projekten wird mehr gearbeitet, in auftragsschwachen Zeiten baut man das Zeitguthaben wieder ab. Gleitzeitkonten dienen im Gegensatz zu anderen Modellen der aufgeschobenen Vergütung nicht dem langfristigen Vermögensaufbau. Deshalb ist es wichtig, Gleitzeitkonten mit Hilfe eines Langfrist-Systems der aufgeschobenen Vergütung zu ergänzen. Am besten, indem man ein Gleitzeitkonto als Vorstufe zu weiterführenden betrieblichen Vermögensbildungsmodellen nutzt.
Ein Autohersteller fährt grundsätzlich im 2-Schichten-Modell. Den Belastungen der Nachtschicht halten aber nur jüngere Mitarbeiter stand, ab 55 Jahren gefährdet Nachtarbeit die Gesundheit. Mit einer intelligenten, individuell entwickelten Kombination aus Gleitzeit- und Flexikonten ist es uns gelungen, sowohl die kurzfristige Anpassung an die Auftragslage zu ermöglichen als auch ältere Arbeitnehmer systematisch in den (bezahlten) Vorruhestand zu überführen: mit Hilfe eines integrierten Gleitzeit- und Wertguthabenmodells. Die Guthaben wurden zunächst im Rahmen eines Gleitzeitkontos angesammelt und später, nach Erreichen eines bestimmten Grenzwertes, systematisch in das Flexikonto (Wertguthaben) überführt. Weil Kreativität bei der Modellgestaltung nicht nur erlaubt, sondern vom Kunden ausdrücklich erwünscht war, erlebten Arbeitnehmer und Unternehmen eine nicht für möglich gehaltene Nutzensteigerung.